06. Dez. 2016

Die Mitglieder des E-Car-Sharing Angebots in Tulln, sowie interessierte Privatpersonen und Betriebe wurden eingeladen, an E-Car-Sharing „Stammtischen“ teilzunehmen, um sich untereinander kennenzulernen, auszutauschen und das Mobilitätsangebot Tullns gemeinsam zu optimieren bzw. Details über das E-Car-Sharing Angebot in Tulln zu erfahren. Die teilnehmenden Personen bildeten dabei eine NutzerInnen Advisory Group innerhalb des vom Klima- und Energiefonds unterstützen Projekts „IndustryHUB Tulln“.

Ein E-Car-Sharing Stammtisch zum neuen Standort am Campus Tulln fand am 16. Juni 2016 statt, ein weiterer am 17. November 2016. Außerdem fand eine Informationsveranstaltung zum geplanten Car-Sharing Standort in der Katastralgemeinde Langenlebarn am 28. November 2016 statt.

Durch die Veranstaltungen mit den Advisory Groups sollten besonders Unternehmen im direkten Umkreis (Einzugsbereich ca. 500 Meter) der Tullner E-Car-Sharing Standorte angesprochen werden. Vor allem rund um den E-Car-Sharing Standort am Campus Tulln ist eine Vielzahl von Unternehmen und Einrichtungen angesiedelt (z.B. Technologie- und Forschungszentrum, IFA Tulln, UFT, Fachhochschule, Studentenwohnheim), für welche das E-Car-Sharing eine Ergänzung des (betrieblichen) Mobilitätsangebots darstellt.

Mit den Advisory Groups wurden neu entwickelte Ideen im Bereich Mobilität, wie beispielsweise das Kofferraum-Sharing oder das Installieren von Ladestationen für Elektrofahrzeuge mit integrierten Schließfächern diskutiert und gemeinsam weiterentwickelt. Der Grundgedanke hierbei besteht darin, das Sharing-System auszuweiten und die vorhandene Infrastruktur, wie eben das Car-Sharing Fahrzeug oder die Ladestation, mit erweiterten Funktionen auszustatten. Der Kofferraum des Car-Sharing Fahrzeugs kann bei manchen Car-Sharing Systemen getrennt von den übrigen Autotüren (auch von der Ferne) per SMS geöffnet werden. Diese Möglichkeit kann genutzt werden, um aus dem Kofferraum eine Abholstation für Pakete zu machen. Somit kann z.B. von einem Paketzusteller oder Kurier eine Sendung im Kofferraum hinterlegt werden, welche zu einem späteren Zeitpunkt (etwa im Zuge einer Buchung des Fahrzeugs) von der jeweiligen empfangenden Person dort abgeholt werden kann. Diese Funktion kann zukünftig auch von intelligenten Ladestationen übernommen werden, indem in die Stromtankstelle ein Schließfachsystem integriert wird und diese als Abholstation für Sendungen zur Verfügung steht. Vor allem aufgrund der angestrebten gleichmäßigen Verteilung von Car-Sharing Standorten im gesamten Stadtgebiet wäre die Einrichtung einer solchen smarten Abholstationen für die gesamte Bevölkerung von Vorteil. In einem Einzugsbereich von max. 500 Metern stünde bei Abdeckung des gesamten Stadtgebiets jedem Einwohner Tullns eine Abholstation, sowie eine Mobilitätsstation (z.B. E-Car-Sharing, aber auch E-Moped-Sharing, etc.) zur Verfügung. Vor allem im Hinblick auf die zunehmende Bedeutung von E-Commerce und die steigende Anzahl an Paketzustellungen ist der Bedarf für solche innovativen Lösungen definitiv gegeben.

 

Treffen der Advisory Group Langenlebarn am 28.11.2016

Von den Advisory Groups wurden während der E-Car-Sharing Stammtische außerdem spezifische Lösungsansätze für die Ausweitung des Tullner Car-Sharing Angebots für den Tourismus gefordert, damit einerseits z.B. Freunde und Familie, welche auf Besuch in Tulln sind, und generell Tulln-TouristInnen Zugriff auf die E-Car-Sharing Fahrzeuge erhalten. Der Mobilitätsverein fahrvergnügen.at hat daraufhin im Rahmen des Projekts IndustryHUB Tulln bereits ein Modell erarbeitet, wie Car-Sharing für BürgerInnen in Kombination mit touristischer Nutzung in der Stadt Tulln funktionieren kann.

Neben dem Teilen von größeren Fahrzeugen, können auch Kleinfahrzeuge wie Mopeds oder Scooter gemeinsam genutzt werden. Dies kann beispielsweise in Kombination mit einem Fahrradverleihsystem oder Car-Sharing Angebot geschehen. In Tulln wurde sowohl ein Fahrradverleihsystem (Leihradl Nextbike, derzeit 8 Standorte), als auch ein Car-Sharing Angebot (über den Verein fahrvergnügen.at, derzeit 3 Standorte) bereits umgesetzt. Ein vierter E-Car-Sharing Standort ist in der Katastralgemeinde Langenlebarn bereits in Planung, welcher als Output einer Advisory Group hervorging. Ein Sharing-Konzept mit Rollern stellt eine optimale Ergänzung der bestehenden Mobilitätsangebote Tullns dar. Erste Ideen dazu wurden bereits von den Advisory Groups gemeinsam mit dem Verein fahrvergnügen.at entwickelt. Diese und weitere Ansätze, zum Beispiel im Zusammenhang mit einer multimodalen Mobilitätsstation, sollen in Folge weitergedacht und eine mögliche Umsetzung in Tulln geprüft werden.

Downloads:

Diese Veranstaltungen wurden im Rahmen des Projekts „IndustryHUB Tulln“ vom Klima- und Energiefonds – 6. Ausschreibung des Programms „Smart Cities Demo“ – unterstützt.